Gemeindeamt in Putzleinsdorf
Putzleinsdorf
ist unter den Märkten des Bezirkes Rohrbach einer der kleinsten, aber auch einer der schönsten.
Der breite Marktplatz, der sich nach Osten und Westen verengt, gibt mit der Kirche, den schönen alten Bürgerhäusern, dem Pranger, dem Brunnen und den steinernen Tischen ein markantes Bild der Geschlossenheit.
Der Markt und die Niederungen des Gemeindegebietes sind schon um das Jahr 1000 bewohnt. Putzleinsdorf ist eine Gründung des hochfreien Geschlechtes der Falkensteiner. Im Jahre 1236 erste urkundliche Erwähnung als "puczlinstorf", d.h., Dorf des "Butzo".
1579 wird der Marktcharakter bestätigt und 1580 der Pranger gebaut, der als Denkmal früherer Gerichtsbarkeit, bei Einheimischen und Gästen viel Beachtung findet.
Norbert Hanrieder
Der bekannteste Mundartdichter des Mühlviertels ist Norbert Hanrieder.
In Kollerschlag 1842 geboren, verbrachte er die längste Zeit - nämlich vierzig Jahre - als Pfarrer und Dechant in Putzleinsdorf, wo er 1913 starb.
Bekannt wurde er durch seine Dichtungen, die zum Großteil in Mundart geschrieben sind und gerne gelesen werden. Seine Hauptwerke sind "Der oberösterreichische Bauernkriag" und die "Mühlviertler Mahrln".
Neben seiner Dichtung leistete Hanrieder auch Großartiges für die Kultur des oberen Mühlviertels - Mitbegründer der "Mühlviertler Nachrichten" und Initiator des Baues der Ameisbergwarte - und seine Wirtschaft, wie z.B. Erschließung des oberen Mühlviertels durch Straßen und Mithilfe bei den Vorbereitungen zum Bau der Mühlkreisbahn.
Das Hanriedermuseum befindet sich am Gemeindeamt.
Pfarrkirche und Maria Bründl
Auf dem höchsten Punkt des Marktes erhebt sich das sehr gefällige barocke Gotteshaus zum hl. Vitus. Es wurde 1708 eingeweiht. 1988 kaufte die Pfarre eine anspruchsvolle neue Orgel.
Einen Kilometer außerhalb des Marktes steht das barocke Wallfahrtskirchlein Maria Bründl (Abbildung).
Das heilkräftige Wasser der nahen Quelle nützte man ab etwa 1650 bis zum Ersten Weltkrieg.
Im Pfarrarchiv sind nach 1700 viele Heilungen verzeichnet.
Ausflügler, besonders häufig Senioren, besuchen gern die Pfarrkirche und Maria Bründl.